Intersult Abraxas ist ein Werkzeug für den Umgang mit XML-Dateien im Netzwerk-Umfeld. Beispiele sind Kommunikation mit SOAP, REST, Generieren von Java-Klassen, Serialisieren von Java-Objekten in XML und umgekehrt.
Inhalt#
Table of Contents
- 1 Inhalt
- 2 Bestandteile
- 3 Was macht Abraxas?
- 4 Maven2/3
- 4.1 Konfiguration
- 5 XML-Generieren und Verarbeiten
- 5.1 Anwendung
- 5.2 Datentypen
- 5.3 Beispiel für Unmarshalling
- 5.4 Beispiel für Marshalling und Unmarshalling
- 5.5 XML-Konfiguration
- 6 Web Service (SOAP)
- 7 XML-Schema (XSD)
- 8 Protokolle
- 8.1 Durch globale Factory
- 8.2 Lokale Protokoll-Handler
- 9 Schema-Induktion
- 9.1 Arten von Induktion
- 9.1.1 Häufigkeit von Elementen und Attributen
- 9.1.2 Eigene Strategien
- 9.2 Beispiele
- 9.2.1 Maven
- 9.2.2 Java
Bestandteile#
Abraxas besteht im wesentlichen aus folgenden Bestandteilen:- Remote-Client: Werkzeug zum Aufruf von Remove-Services, meist SOAP.
- Remote-Service: Der Service kann auf jeden JEE-Konformen Application Server installiert (deployed) werden.
- Stubs generieren: Abraxas enthält Methoden zum Generieren von Java-Klassen aus WSDL- oder XSD-Dateien, aus dem Dateisystem oder über Remote-Streaming (HTTP usw.) Bei den generierten Stubs handelt es sich um leichtgewichtige Pojos, die keinen Code enthalten (außer der spezifischen Service-Konfiguration).
- Sicherheit: Es wird HTTPS inklusive NTLM und anderen Authentifizierungen unterstützt.
- Maven-Support: Abraxas fügt sich nahtlos in den Build-Prozess ein. Generierte Stubs erscheinen als Quellcode und können bei der Entwicklung im Content-Assist direkt angezeigt werden.
- Transport Extensions: Die eigentliche Kommunikations-Schicht ist Erweiterbar. Neben den mitgelieferten Protokollen SOAP und REST können weitere Protokolle hinzugefügt werden.
- XML-Tools: Abraxas kann auch genutzt werden, um Java-Objekte nach XML zu konvertieren und umgekehrt. Es werden Pojos unklusive Arrays, Listen und Maps unterstützt. Zusätzlich existieren einige Annotationen mit denen die Umwandlung an spezielle Bedürfnisse angepasst werden kann.
Was macht Abraxas?#
ist das Produkt der Intersult für den Umgang mit Remote-Verbindungen und -Services im Bereich XML und Java. Abraxas ist ein jahrelang entwickeltes und erprobtes Produkt, auf das mehrere renommierte Unternehmen setzen, weil es eines der führenden XML- und SOAP-Werkzeuge darstellt.Das XML-Paket kann unter Maven 2/3 direkt aus dem Intersult Maven Repository bezogen werden. Für Rechte und Einsatz in kommerziellen Anwendungen nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.
Maven2/3#
Die Bibliotheken können aus dem Intersult Maven Repository bezogen werden.The XML Tools are accessible using the following ids:
group-id | com.intersult |
artifact-id | abraxas |
version | 1.3-SNAPSHOT |
The Maven Plugin is accessible under:
group-id | com.intersult |
artifact-id | abraxas-maven |
version | 1.3-SNAPSHOT |
The Remote-Service:
group-id | com.intersult |
artifact-id | abraxas-service |
version | 1.3-SNAPSHOT |
Konfiguration#
In der Maven-Definition wird festgelegt, wie Java-Klassen aus WSDL- oder XSD-Links generiert werden. Der Eintrag für eine WSDL folgt dem Aufbau:<build> ... <plugins> ... <plugin> <groupId>com.intersult</groupId> <artifactId>abraxas-maven</artifactId> <version>1.3-SNAPSHOT</version> <executions> <execution> <goals> <goal>generate-ws</goal> </goals> <configuration> <services> <service> ... </service> </services> </configuration> </execution> <executions> </plugin> ... </plugins> ... </build>
Unter <service> werden ein oder mehrere Services generiert. Unterhalb können weiter Parameter angegeben werden, die das Generieren der Servies steuern:
Parameter | Bedeutung |
---|---|
outputPath | Ausgabepfad für die generierten Klassen, in der Regel etwas wie ${project.build.directory}/generated-sources/weather |
wsdl | URL zur WSDL, zum Beispiel file:/${basedir}/src/main/resources/globalweather.wsdl oder kann auch direkt auf HTTP gehen. Durch Protocol-Plugins können auch weitere URLStreamHandler verwendet werden. |
packageName | Der Name der zu generierenden Packages. Falls er nicht angegeben wird, wird er aus dem Target-Namespace aus der WSDL generiert. |
ports * | Liste der zu generierenden "Ports", falls der Wert nicht angegeben wird, werden alle WSDL-Ports generert. Beispiel <ports><port>GlobalWeatherSoap</port></ports> |
operations* | Zu generierende WSDL-Operations. Wird der Wert nicht angegeben, werden alle Operations generiert. Beispiel wäre <operations><operation>GetWeather</operation></operations> |
xmlConfig | Konfiguration der XML-Verarbeitung durch Abraxas-XML, wie unter dem Abschnitt XML-Konfiguration beschrieben ist. |
protocol | Zu verwendender URLStreamHandler für den WSDL-URL, zum Beispiel <protocol implementation="com.intersult.testing.ServletUnitProtocol"> |
mappings | Hier können zusätzliche Mappings beim Erzeugen der Java-Klassen definiert werden. Dies ist ein sehr fortgeschrittenes Feature und für gewöhnlich nicht notwendig, da die generierten Klassen abgeleitet und im RemoteClient registriert werden können. |
Bei der Angabe von Ports und Operations werden (momentan) trotzdem alle Klassen aus dem eingebetteten XSD-Schema generiert.
XML-Generieren und Verarbeiten#
Die Klasse com.intersult.xml.Xml ist der Einstiegspunkt für das Umwandeln von XML in Objekte (Unmarshalling) und Objekte in XML (Marshalling).Anwendung#
Es braucht sich um keine speziellen Objekte handeln, sogenannte Pojos (Plain Old Java Objects) sind ausreichend, also keine besondere Superklasse oder Interface notwendig.Das Marshalling und Unmarshalling stellt ein Default-Verhalten zur Verfügung, das einen sehr weiten Bereich von denkbaren Java-Objekten abdeckt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit durch einige Annotations das Marshalling zu steuern.
Datentypen#
Neben primitiven Datentypen und verschachtelten Typen serialisiert der Marshaller auch Arrays, Lists und Maps.Beispiel für Unmarshalling#
String xml = "<java.lang.String>Test</java.lang.String>"; String string = (String)Xml.unmarshall(xml); System.out.println(string);
Erklärung: Die XML "Datei" wird direkt als String im Java-Code erzeugt und der lokalen Variablen xml zugewiesen. Danach wird mit die Methode marshall der Klasse com.intersult.xml.Xml aufgerufen, welche Strings, Streams und andere Quellen in Java-Objekte umwandelt (sog. Unmarshalling).
Beispiel für Marshalling und Unmarshalling#
Der XmlMarshaller ist ein sehr flexibles Werkzeug, das über die Klasse com.intersult.xml.Xml angesprochen wird. Diese Klasse stellt statische Methoden für das Umwandeln von Java-Objekten in XML (marshal) und von XML in Java-Objekte (unmarshal) zur Verfügung. Die Klasse ist dafür ausgelegt, sehr einfach genutzt zu werden.Folgendes Code-Beispiel zeigt einen Unmarshal-Marshal-Roundtrip:
Foo objectInput = new Foo(); objectInput.setValue("Test-Wert"); String xml = Xml.marshall(objectInput); System.out.println(xml); Foo objectOutput = (Foo)Xml.unmarshall(xml); System.out.println(objectOutput.getValue());
Mit Foo.java:
public class Foo { private String value; public String getValue() { return value; } public void setValue(String value) { this.value = value; } }
XML-Konfiguration#
Die XmlConfig-Klasse wird verwendet, um das XML-Marshalling und -Unmarshalling zu steuern. Es stehen folgende Parameter zur Verfügung:Parameter | Default | Bedeutung |
---|---|---|
validate | true | Damit kann das validieren gelesener XML-Dateien durch angegebene XSD- und DTD-Dateien abgeschaltet werden. |
writeEmpty | false | Legt fest, ob Null-Objekte geschrieben werden sollen. |
useDefault | false | Damit kann das Verarbeiten von Default-Annotationen eingeschaltet werden. |
writeId | false | Legt fest ob extra Attribute für IDs bei Arrays und Maps geschrieben werden sollen. |
encoding | UTF-8 | Legt das Encoding fest. |
writeType | NONE | Legt fest ob Java-Class-Namen geschrieben werden sollen. Bei NONE werden nur die einfachen Namen der Java-Properties geschrieben, außer beim Wurzel-Element falls dies keine Name- oder Namespace-Annotation enthält. Bei DERIVATES werden Klassennamen geschrieben, falls das Attribut von der Definition abweicht, also abgeleitet ist. Bei ALL werden die Typnamen immer geschrieben. |
throwUnknown | true | Damit können Exceptions abgeschaltet werden, die erzeugt werden wenn Attribut- und Elementnamen nicht auf die Java-Klassen gemappt werden können. |
mapping | - | Mappings für das Marshalling/Unmarshalling |
classLoader | XmlUnmarshaller.class.getClassLoader() | ClassLoader zum Laden von Klassen. |
attributeHandlers | Interne Handler | Handler welche die XML-Attribute verarbeiten, wie Namespace-Includes. |
pretty | true | Damit kann das Formattieren des generierten XML-Codes abgeschaltet werden. |
formatMap | Interne Formate | Registrierung von Klassen zur Formatierung von speziellen Objekten. |
namespaceStack | - | Zugriff auf den NamespaceStack der XML-Verarbeitung |
processIncludes | true | Damit können Schema-Include-Anweisungen komplett abgeschaltet werden. |
absoluteIncludes | true | Damit können absolute URLs bei Schema-Includes ausgeschaltet werden. |
throwDuplicate | true | Damit können die Exceptions bei konourrierenden Array- und Map-Einträgen abgeschaltet werden. |
usePrefix | false | Legt fest, ob die SOAP-Message ein Namespace-Prefix bekommen soll. |
processEnum | true | Legt fest, ob Enums generiert werden sollen. |
throwFault | true | Möglichkeit zum Abschalten von Exceptions bei SOAP-Faults. |
serializable | false | Damit können alle generierten Klassen serialisierbar gemacht werden. |
handleIds | true | Legt fest, ob ID-Angaben in Arrays und Maps verarbeitet werden. |
autoCdata | true | Legt fest, ob bei Bedarf automatisch CDATA-Elemente generiert werden sollen. |
logging | false | Legt fest, ob die XML-Kommunikation mitgeloggt werden soll. |
annotations | true | Legt fest ob Annotations generiert werden sollen. |
proxy | Proxy.NO_PROXY | Zu verwendendes java.net.Proxy |
connectTimeout | - | Timeout für die TCP-Connection. |
readTimeout | - | Timeout für das Lesen von der TCP-Connection. |
collectNamespace | true | Legt fest ob beim Generieren von XML die Namespace-Definitionen zuerst gesammelt werden und auf Dokumentenebene ausgegeben werden. Das reduziert Namespace-Definitionen und verkürzt damit das generierte XML. |
unwrap | false | Auspacken von Response-Klassen. Kann zu Fehlern führen, wenn die SOAP-Response-Messages mehrere Elemente enthalten. |
transparentNtlm | true | Experimentelles Feature zum Unterbinden von transparenter NTLM-Authentifizierung, falls der Client auf Windows-Rechnern läuft. |
induceTypes | true | Legt fest, ob bei der Schema-Induktion Typen wie Integer oder Datum automatisch erkannt werden oder ob standardmäßig xsd:string verwendet wird. |
induceNillable | false | Steuert ob bei der Schema-Induktion Felder als nillable gekennzeichnet werden. |
valueInducer | IntegerInducer, UrlInducer, DateTimeInducer | Liste von Objekten zum feststellen von Datentypen, die das Interface ValueInducer implementieren. Es handelt sich um eine Liste, die angepasst werden kann, um das Feststellen von Datentypen bei der Schema-Induktion zu unterstützen. |
minStrategy | LAX | Legt fest, mit welcher Strategie die minimale Anzahl von Child-XML-Elementen induziert wird (Schema-Attribut minOccurs). Default ist die LAX-Strategy, die ein Mindestauftreten eines Elements von 1 verlangt, wenn das Element in allen Fällen mindestens einmal vorkam und mindestens zwei Fälle vorliegen. |
maxStrategy | LAX | Legt fest, mit welcher Strategie die maximale Anzahl von Child-XML-Elementen induziert wird (Schema-Attribut maxOccurs). Default ist die MEDIUM-Strategie, die das Maximalauftreten eines Elements von UNBOUNDED erlaubt, sobald in einem Fall mindestens zwei Elemente aufgetreten sind. Hier ist keine LAX-Strategie sinnvoll, da maxOccurs per default als 1 angenommen wird, somit das Fehlen des Attributs zu einem Fehler beim Parsen der zuständigen XML führen würde. |
useStragegy | LAX | Legt die Strategie fest, mit der das use-Attribut "required" bei Attributen induziert wird. Default ist die LAX-Strategie, die required setzt, wenn in das attribut in allen Fällen vorhanden war und mindestens zwei fälle vorliegen. |
Web Service (SOAP)#
Der Client-Generator für SOAP-Service verwendet intern den Intersult Xsd-Generator, der auch eigenständig nutzbar ist. Damit ist es möglich, Remote-Aufrufe über Intra- und Internet abzuwickeln. Eine große Zahl von Services, die auf unterschiedlichsten Technologien (auch nicht-Java) basieren, verwenden SOAP. Damit steht eine sehr große Menge an Services und Providern zur Verfügung.Um einen Web-Service auf SOAP-Basis anzusprechen, braucht man zunächst Java-Klassen, die die entsprechenden Daten übertragen. Diese werden aus der sogenannten WSDL (Web Service Description Language) generiert, die der SOAP-Service zur Verfügung stellt. Darin ist beschrieben, welche Methoden der Service anbietet und welche Objekte für die Kommunikation verwendet werden.
Die Generierung von Web Services aus WSDL-Dateien baut zum Teil auf der Generierung von XML-Schemata aus XSD-Dateien auf. Durch folgende Konfiguration kann ein Web Service Client generiert werden:
<project> ... <build> ... <plugins> ... <plugin> <groupId>com.intersult</groupId> <artifactId>abraxas-maven</artifactId> <version>1.3-SNAPSHOT</version> <executions> <execution> <goals> <goal>generate-ws</goal> </goals> <configuration> <services> <service> <outputPath>${project.build.directory}/generated/weather</outputPath> <wsdl>http://www.webservicex.net/globalweather.asmx?WSDL</wsdl> <packageName>net.webservicex.globalweather</packageName> </service> </services> </configuration> </execution> </executions> </plugin> ... </plugin> ... </build> ... </project>
Der Global Weather Service generiert einen Service, der durch folgenden Code ansprechbar ist:
GlobalWeatherSoap soap = new GlobalWeatherSoap(); GetWeatherResponse weather = soap.getWeather("nuernberg", "germany"); System.out.println(weather.getGetWeatherResult());
XML-Schema (XSD)#
Abraxas kann Java-Dateien auch aus XSD-Dateien generieren. Dies kann oft nützlich sein, wenn die XML-Dateien zur Konfiguration benutzt werden (Also keine XML-Kommunikation über SOAP erfolgt).Dies kann in der pom.xml dann so aussehen:
<plugin> <groupId>com.intersult</groupId> <artifactId>abraxas-maven</artifactId> <version>1.3-SNAPSHOT</version> <executions> <execution> <id>generate-schema</id> <goals> <goal>generate-schema</goal> </goals> <configuration> <schemas> <schema> <xsdPath>${project.build.directory}/generated/web</xsdPath> <xsd>http://java.sun.com/xml/ns/javaee/web-app_2_5.xsd</xsd> </schema> </schemas> </configuration> </execution> </executions> </plugin>
Das Beispiel zeigt, wie das XML-Schema der web.xml Version 2.5 über HTTP gestreamt wird und darauf Java-Klassen generiert. Dies kann eingesetzt werden, um Java-Klassen zu erzeugen mit der eine web.xml abgebildet werden könnte mit dem Zweck diese auszulesen oder zu generieren.
Protokolle#
Abraxas arbeitet mit URL-Connections, ist daher sehr verträglich und unterstützt damit bereits eine Grundzahl von Protokollen. Allesdings kann es sinnvoll sein, zusätzliche Protokolle zu verwenden, zum Beispiel wenn Code aus einer HttpUnit oder anderen Quellen generiert werden soll. Dies ist nützlich, wenn Tests für SOAP-Services geschrieben werden sollen.Durch globale Factory#
Es können beliebige Protokolle hinzugefügt werden, wenn diese ProtocolFactory unterstützen:<plugin> <groupId>com.intersult</groupId> <artifactId>abraxas-maven</artifactId> <version>1.3-SNAPSHOT</version> <executions> <execution> <id>generate-ws</id> <goals> <goal>generate-ws</goal> </goals> <configuration> <protocols> <com.intersult.testing.httpunit.HttpUnitProtocol> <webXmlFile>${basedir}/src/main/webapp/WEB-INF/web.xml</webXmlFile> <translateProtocol>false</translateProtocol> </com.intersult.testing.httpunit.HttpUnitProtocol> </protocols> <services> <service> <outputPath>${project.build.directory}/generated/test</outputPath> <wsdl>unit://localhost/remote/HelloService?wsdl</wsdl> <packageName>com.intersult.hello</packageName> <xmlConfig> <unwrap>true</unwrap> </xmlConfig> </service> </services> </configuration> </execution> </executions> <dependencies> <dependency> <groupId>com.intersult</groupId> <artifactId>testing</artifactId> <version>1.0-SNAPSHOT</version> </dependency> </dependencies> </plugin>
Das Artifact mit dem entsprechenden Protocol wird also als Dependency des Abraxas Plugin hinzugefügt. Damit sind die entsprechenden Klassen während der Ausführung des Abraxas Plugins im Classpath zugreifbar und können in der Konfiguration unter "protocols" hinzugefügt und selbst mit Parametern versehen werden.
Lokale Protokoll-Handler#
Es ist nicht immer sinnvoll, Protokolle durch die ProtocolFactory systemweit zu registrieren. Daher können Protokoll-Handler in der pom.xml lokal verwendet werden:<service> <outputPath>${project.build.directory}/generated-sources/test</outputPath> <wsdl>unit://localhost/remote/HelloService?wsdl</wsdl> <packageName>com.intersult.hello</packageName> <xmlConfig> <unwrap>true</unwrap> </xmlConfig> <protocol implementation="com.intersult.testing.ServletUnitProtocol"> <webXmlFile>${basedir}/src/main/webapp/WEB-INF/web.xml</webXmlFile> </protocol> </service>
Beim Aufruf kann der Handler ebenfalls lokal verwendet werden:
ServletUnitProtocol protocol = new ServletUnitProtocol(); URL serviceUrl = new URL(null, HelloService.SERVICE_URL, protocol); HelloService helloService = new HelloService(serviceUrl, Transport.SOAP);
Schema-Induktion#
Abraxas kann aus einer XML-Datei ein Schema generieren. Das Generieren eines Schemas wird Induktion genannt, weil anhand von Beispiel XML Dateien auf das Schema geschlossen wird. Daher ist zu beachten, das dies nur Annahmen sind und nie die wirkliche Intention des dahinter liegenden Schemas erfassen können.Arten von Induktion#
Aus einem übergebenen XML-Dokument werden die Datentypen und die Häufigkeit des Auftretens der Elemente induziert. Induktion bedeutet, dass Annahmen getroffen werden, die nicht zwingend richtig sind.Häufigkeit von Elementen und Attributen#
Die Häufigkeit von Elementen und Attributen werden durch Strategien induziert, die in der XmlConfig angepasst werden können. Induzieren bedeutet, die im gegebenen XML-Dokument aufgetretenen Fälle werden gezählt und dann mit Hilfe einer Strategie entschieden, wie das Attribut gesetzt werden soll.Die Induktionsstrategien sind generell so ausgelegt, dass das Parsen des zur Induktion verwendeten XML-Dokuments positiv verläuft. Anders ausgedrückt, erzeugt die Induktion ein XML-Schema, innerhalb dessen das zur Induktion verwendete XML-Dokument gültig ist. Dies gilt für alle mitgelieferten Strategien.
- MinStrategie: Evaluiert das Attribut minOccurs eines Schema-Elements und legt damit fest, wie oft ein XML-Element als Child-Element in einem Typ mindestens vorkommen muss. Default-Strategie ist LAX.
- NONE: Es wird nie ein Auftreten von Elementen erzwungen.
- LAX: Das Auftreten des Child-Elements wird erst dann erzwungen, wenn alle Parent-Elemente das Child-Element enthalten und mindestens zwei Fälle existieren. Die Strategie ist etwas entspannter als MEDIUM, da das Auftreten eines Falls nicht gewertet wird.
- MEDIUM: Das Auftreten des Child-Elements wird erzwungen, sobald alle Parent-Elemente das Child-Element enthalten.
- STRICT: Es wird die Mindestzahl von Child-Elementen verlangt, die im geringsten Fall festgestellt wurde.
- MaxStrategie: Evaluiert das Attribut maxOccurs, ähnlich wie bei minOccurs. Hier ist zu beachten, dass die Schema-Validierung des XML-Parsers umgekehrt arbeitet. Die Default-Zahl von maxOccurs beträgt 1, das heißt es ist maximal 1 Child-Element erlaubt. Wird diese nicht ausdrücklich auf einen höheren Wert gesetzt, führt das Parsen des XML-Dokuments zu einem Fehler.
- MEDIUM: Sobald ein Element mehrfach auftritt, wird maxOccurs auf "unbounded" gesetzt.
- STRICT: Das Attribut maxOccurs wird auf genau den Integer-Wert gesetzt, wie das Child-Element maximal aufgetreten ist.
- UNBOUNDED: Das maxOccurs wird immer auf "unbounded" gesetzt.
- UseStrategy: Evaluiert das Attribut use beim Schema-Attribut "attribute". Es legt damit fest, ob ein Attribut optional ist oder erzwungen wird.
- OPTIONAL: Alle Attribute sind optional.
- LAX: Ein Attribut wird mit "required" markiert, wenn alle betreffenden Elemente das Attribut enthalten und mindestens zwei Elemente vorhanden sind.
- STRICT: Ein Attribut wird mit "required" markiert, wenn alle betreffenden Elemente das Attribut enthalten, selbst dann wenn das Element nur einmal vorkommt.
Eigene Strategien#
Bei den Strategien handelt es sich um abstrakte Basisklassen, für die eine Reihe von Implementierungen mitgeliefert werden. Jeweils eine wurde in der XmlConfig als Default-Strategie ausgewählt, die verwendet wird, falls der Benutzer diese nicht selbst anpasst.Da die Strategien vom Nutzer abgeleitet werden können, können damit Schemata erzeugt werden, innerhalb derer das gegebene XML-Dokument ungültig wird. Das Ableiten der Strategien ist daher mit der entsprechenden Vorsicht zu verwenden.
Beispiele#
Maven#
Durch eine Konfiguration in der pom.xml kann eine Schema induziert werden:<plugin> <groupId>com.intersult</groupId> <artifactId>abraxas-maven</artifactId> <version>1.3-SNAPSHOT</version> <executions> <execution> <id>induce-schema</id> <goals> <goal>induce-schema</goal> </goals> <configuration> <inducers> <inducer> <xml>file:/${basedir}/src/main/resources/simple.xml</xml> <outputFile>${project.build.directory}/simple.xsd</outputFile> </inducer> </inducers> </configuration> </execution> </executions> </plugin>
Die XSD-Datei wird hier im Target generiert. Falls die Ressource-Root zum Build-Path hinzugefügt werden soll, kann dies mit dem Parameter <resourceRoot>...path...</resourceRoot> gemacht werden.
Ansonst kann die erzeugte XSD auch verwendet werden, um mit generate-schema in einem weiteren Execution-Schritt die Java-Klassen zu generieren.
Java#
Der SchemaInducer kann auch aus Java heraus benutzt werden, um Schema-Informationen zu generieren:SchemaInducer inducer = new SchemaInducer(); InputStream inputStream = getClass().getResourceAsStream("induce.xml"); Xsd xsd = inducer.induce(inputStream); xsd.write(System.out);